Endoprothese des oberen Sprunggelenks
Die sehr guten Erfahrungen in der Hüft- und Kniegelenkendoprothetik, also künstlichen Hüft- und Kniegelenken, führten zur Entwicklung von verschiedenen Prothesensystemen auch für das obere Sprunggelenk. Die ersten Prothesen wurden Anfang der 70er Jahre implantiert. Sie konnten jedoch die optimistischen Erwartungen nicht erfüllen. Diese ersten Prothese berücksichtigten nicht ausreichend den komplizierten Gelenkmechanik des oberen Sprunggelenks. So kam es zu Lockerungen, woraufhin die Prothesen entfernt werden mussten. Mittlerweile wurden die Prothesensysteme weiterentwickelt und auch die Implantationstechnik mit entsprechenden Instrumentarien verfeinert und standardisiert.
Die modernen Endoprothesen für das obere Sprunggelenk bestehen aus drei Komponenten. Die Gelenkpartner Schienbein (Tibia) und Sprungbein (Talus) werden mit speziell beschichteten Kobalt-Chrom-Implantaten überkront. Diese sind dann über ein frei bewegliches Polyethyleninlay miteinander verbunden. Die Stabilität wird durch den vorhandenen Bandapparat und die Höhe des Inlays gewährleistet. Die spezielle Beschichtung des Implantates ermöglicht das feste Einwachsen der Implantate in den Knochen.
Die Operation dauert ein bis zwei Stunden und kann in Vollnarkose oder in Regionalanästhesie durchgeführt werden. Über einen längsverlaufenen Hautschnitt über dem vorderen Gelenkabschnitt werden die zerstörten Gelenkabschnitte über präzise gesteuerte Sägeschnitte des Schienbeines und des Sprungbeines entfernt und die Prothesen entsprechend der gemessenen Größen implantiert. Häufig sind Verschleißerkrankungen des oberen Sprunggelenkes auch mit Fußfehlstellungen kombiniert. Hier kann eine erweiterte oder auch zweite Operation mit Korrektureingriffen im Fuß oder im unteren Sprunggelenk notwendig werden.
Versteifung des oberen Sprunggelenks (Arthrodese)
Bei ausgeprägten Arthrosen am oberen und unteren Sprunggelenk muss in manchen Fällen eine Versteifung durchgeführt werden. Ziel ist das Erreichen der Schmerzfreiheit sowie eine Stabilisierung des Gelenkes in bestmöglicher Position (Funktionsstellung). Bei diesem operativen Eingriff werden die Gelenkoberflächen an Schien- und Sprungbein abgetragen und das Gelenk optimal eingestellt. Die Fixierung erfolgt mit mehreren Schrauben oder auch durch Platten. Um eine optimale Stellung des Sprunggelenks zu erreichen, so dass der Fuß optimal genutzt werden kann, sowie eine gute Knochenheilung zu garantieren, muss in einigen Fällen körpereigener Knochen eingesetzt werden. Diesen Knochen gewinnen wir vom Beckenkamm oder vom Schienbeinkopf des Patienten über einen weiteren Hautschnitt.
In speziellen Fällen führen wir die Versteifung arthroskopisch durch. Dann erfolgt die Abtragung der Gelenkflächen mittels Arthroskopie mit kleinen speziellen Fräsen, abschließend werden über kleine Hautschnitte auch die Schrauben zur Stabilisierung eingesetzt.